Dienstag, 25. Dezember 2018
Das Glas
dontforgettothink, 17:32h
Ich lasse meine Augen durch das Zimmer wandern. Ich suche etwas, ich kenne diese Sache jedoch selbst nicht. Ich suche schon eine Ewigkeit und ich fange langsam an, an mir selber zu zweifeln. Denn meine Blicke werden immer wieder von einem grellen, tanzenden Licht in einem Glas, eingefangen. Schon nach Sekunden der vergeudeten Aufmerksamkeit saugt es meinen Geist, durch meinen offenstehenden Mund, aus meinen Kopf heraus, mit zu sich in das durchsichtige Gefängnis. Um mich von dem Blinken und Flackern loszureißen, muss ich mich anstrengen als würde ich vor einem Ungeheuer, um mein Leben, wegrennen. Wenn ich es einmal schaffe meine Konzentration auf etwas anderes zurichten so fängt mich das Licht nach nur wenigen Augenblicken wieder ein.
Ich kann mir nicht helfen, ich muss hingucken. In meiner Starre vergesse ich zu blinzeln und meine Augen werden ganz trocken, rot und fangen an zu schmerzen. Um mehr von dem Licht aufnehmen zu können erweitern sich meine Pupillen, denn mein Geist wird durch die Strahlen und die Wärme beruhigt. Es existiert nur noch das leuchtende Glas, kein Raum, keine Zeit, kein Selbst. Es ist das schönste was ich meinem Leben je beobachten durfte. Als ich so dort sitze, verloren in dem Schein des Glases, bemerke nicht einmal dass der Mond und die Sterne schon zu Bett gegangen sind. Auch das Licht brennt schon lange nicht mehr. Trotzdem verweile ich weiterhin auf meinem Stuhl.
Ich kann mir nicht helfen, ich muss hingucken. In meiner Starre vergesse ich zu blinzeln und meine Augen werden ganz trocken, rot und fangen an zu schmerzen. Um mehr von dem Licht aufnehmen zu können erweitern sich meine Pupillen, denn mein Geist wird durch die Strahlen und die Wärme beruhigt. Es existiert nur noch das leuchtende Glas, kein Raum, keine Zeit, kein Selbst. Es ist das schönste was ich meinem Leben je beobachten durfte. Als ich so dort sitze, verloren in dem Schein des Glases, bemerke nicht einmal dass der Mond und die Sterne schon zu Bett gegangen sind. Auch das Licht brennt schon lange nicht mehr. Trotzdem verweile ich weiterhin auf meinem Stuhl.
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 24. Dezember 2018
Furcht
dontforgettothink, 01:56h
Wie ein Käfer liege ich auf meinem Rücken, die Pupillen strikt nach vorn gerichtet. Gefühle der Unruhe überkommen mich, denn die Decke scheint als wolle sie sich auf mich stürzen. Sie starrt mich an, mit verurteilenden Augen, wie der Vater wenn man wieder zu spät kommt, und einem ausdruckslosem Gesicht. Ich warte nur darauf das sie ihre Stimme erhebt und abfallend zu mir spricht, und obwohl ich Vorbereitet bin, kann ich das warten nicht ertragen.
Langsam verwandelt sich die Unruhe in blanke Panik, doch ich kann keine Emotionen nach außen tragen. Ich liege noch immer, gefangen, auf meinem Rücken, ich krümme nicht einen Finger, ich wirke wie ein Körper auf dem Totenbett, nur das meine Augen geöffnet sind. Jede Faser meines Seins schreit danach aufzustehen und auf einen langen Abendspaziergang zu gehen, aber meine Gliedmaßen gehorchen mir nicht.
Die Lösung für mein Problem, der nicht enden wollende Blickkontakt mit meiner Zimmerdecke, ist jedoch um einiges einfacher, als aufzustehen und durch die Nacht zu wandern. Ich müsste nur den Blick in eine andere Richtung werfen und den Kopf drehen, doch ich rege keinen Muskel, denn ich fürchte mich etwas Neues zu sehen.
Langsam verwandelt sich die Unruhe in blanke Panik, doch ich kann keine Emotionen nach außen tragen. Ich liege noch immer, gefangen, auf meinem Rücken, ich krümme nicht einen Finger, ich wirke wie ein Körper auf dem Totenbett, nur das meine Augen geöffnet sind. Jede Faser meines Seins schreit danach aufzustehen und auf einen langen Abendspaziergang zu gehen, aber meine Gliedmaßen gehorchen mir nicht.
Die Lösung für mein Problem, der nicht enden wollende Blickkontakt mit meiner Zimmerdecke, ist jedoch um einiges einfacher, als aufzustehen und durch die Nacht zu wandern. Ich müsste nur den Blick in eine andere Richtung werfen und den Kopf drehen, doch ich rege keinen Muskel, denn ich fürchte mich etwas Neues zu sehen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 23. Dezember 2018
Krümel im unendlichen Raum
dontforgettothink, 16:58h
Mein Zimmer hat keine Wände, egal wohin ich sehe, ich erspähe kein Ende
Manchmal trete ich auf Krümel, welche auf dem Boden lauern
Ich vergesse sie hinter dem Hügel, trotzdem trage ich den Staubsauger
Denn mein unendlicher Raum muss sauber sein
Darum gehe ich auf die Reise, auf dem Weg zur Krümelei
Mit Dreck in meinem Raum kann ich nicht leben
Es verunreinigt jede Ecke, obwohl keine Existieren
Die makellose Fläche, welche ich anstrebe, wird alles verkomplizieren
Ich verliere mich ganz in meiner Suche
Meine Gedanken kreisen nur, um die Brotkrumen
Dabei vergesse ich ganz die Unendlichkeit die mich umgibt
Mein Interesse für die Luft versiegt
Meine Augen nur auf den Boden gerichtet
Wenn die Arbeit getan ist, erblicke ich neue
Meine Zeit zunichte gegangen auf dem Boden, ich finde keine für Reue
Meine Existenz für immer verloren in der Geschichte, umgeben von Zäunen
Manchmal trete ich auf Krümel, welche auf dem Boden lauern
Ich vergesse sie hinter dem Hügel, trotzdem trage ich den Staubsauger
Denn mein unendlicher Raum muss sauber sein
Darum gehe ich auf die Reise, auf dem Weg zur Krümelei
Mit Dreck in meinem Raum kann ich nicht leben
Es verunreinigt jede Ecke, obwohl keine Existieren
Die makellose Fläche, welche ich anstrebe, wird alles verkomplizieren
Ich verliere mich ganz in meiner Suche
Meine Gedanken kreisen nur, um die Brotkrumen
Dabei vergesse ich ganz die Unendlichkeit die mich umgibt
Mein Interesse für die Luft versiegt
Meine Augen nur auf den Boden gerichtet
Wenn die Arbeit getan ist, erblicke ich neue
Meine Zeit zunichte gegangen auf dem Boden, ich finde keine für Reue
Meine Existenz für immer verloren in der Geschichte, umgeben von Zäunen
... link (0 Kommentare) ... comment
Samstag, 22. Dezember 2018
Entspannen
dontforgettothink, 14:55h
Ich laufe einen dunklen Korridor hinunter. Knochige Finger, sie sehen aus wie krallen, bilden die Decke des endlos wirkenden Ganges. Ich laufe, alle paar Minuten begegne ich einem kleinen, matten Licht welches an der Wand hängt. Die Lichter weisen mir den Weg und beteuern mir dass ich in die richtige Richtung gehe. Sicher sein kann ich mir allerdings nicht, denn ich wusste noch nie ob ich diesen Laternen trauen kann. Denn sie werden bedeckt durch dichte Spinnenweben, die nur einen kleinen Schimmer der Glühbirne durchblicken lassen, doch die Spinnen sieht man nie.
Ich laufe und laufe, zu diesem Zeitpunkt muss ich wohl soviel gelaufen sein wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich gehe einen knick des Korridors entlang und laufe von da noch einige Minuten weiter. Als ich mich umdrehe, ich tue dies regelmäßig um mich vor herannahenden Zügen in acht zu nehmen, sieht es aus als wäre ich grade erst losgegangen, da es durch die soeben passierte Kurve aussieht, als läge der Anfang des Korridors genau hinter mir.
Nun fühle ich den Schmerz in meinen Beinen, der vermutlich durch das lange laufen gekommen ist. Außerdem fühle ich ein enormes Gewicht auf meinen Schultern, das Gewicht der Unglücklichkeit. Meine Muskeln fangen schon an vor Erschöpfung zu zittern, doch ich weiß dass ich meine Last noch etwas weiter tragen muss. Die Versuchung nachzugeben hat mittlerweile jedoch ein furchterregendes Ausmaß angenommen. Ich müsste einfach nur die Muskeln entspannen, alle Träume und Hoffnungen in einem Schrank verstauen, und einfach auf der Stelle zusammen brechen. Mein letztes Brot durch die Nase ziehen um noch einmal, bevor ich mich verabschiede, seinen vollen Geschmack auszukosten. Dann wird mich auch niemand bedauern, wenn ich das Ende des Korridors nicht erreiche. Denn der der sein Brot verschwendet, um sich selber zum stehen bleiben zu zwingen, hat niemanden der auf ihn wartet. Zumindest ist es dieser Gedanke, der meine Augen während der Nacht offen hält, denn es scheint keine Zeit für Schlaf übrig zu sein.
Ich laufe und laufe, zu diesem Zeitpunkt muss ich wohl soviel gelaufen sein wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich gehe einen knick des Korridors entlang und laufe von da noch einige Minuten weiter. Als ich mich umdrehe, ich tue dies regelmäßig um mich vor herannahenden Zügen in acht zu nehmen, sieht es aus als wäre ich grade erst losgegangen, da es durch die soeben passierte Kurve aussieht, als läge der Anfang des Korridors genau hinter mir.
Nun fühle ich den Schmerz in meinen Beinen, der vermutlich durch das lange laufen gekommen ist. Außerdem fühle ich ein enormes Gewicht auf meinen Schultern, das Gewicht der Unglücklichkeit. Meine Muskeln fangen schon an vor Erschöpfung zu zittern, doch ich weiß dass ich meine Last noch etwas weiter tragen muss. Die Versuchung nachzugeben hat mittlerweile jedoch ein furchterregendes Ausmaß angenommen. Ich müsste einfach nur die Muskeln entspannen, alle Träume und Hoffnungen in einem Schrank verstauen, und einfach auf der Stelle zusammen brechen. Mein letztes Brot durch die Nase ziehen um noch einmal, bevor ich mich verabschiede, seinen vollen Geschmack auszukosten. Dann wird mich auch niemand bedauern, wenn ich das Ende des Korridors nicht erreiche. Denn der der sein Brot verschwendet, um sich selber zum stehen bleiben zu zwingen, hat niemanden der auf ihn wartet. Zumindest ist es dieser Gedanke, der meine Augen während der Nacht offen hält, denn es scheint keine Zeit für Schlaf übrig zu sein.
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 20. Dezember 2018
Der öffentliche Verkehr
dontforgettothink, 11:52h
Die Ohren unzähliger Personen verstopft mit Lärm. Ebenso viele Augen, leer, aus dem Fenster oder nach unten, auf die Erweiterung des Geistes, gerichtet. Das ziellose Warten, auf die Ankunft am gewünschten Ort, legt eine Decke über die Gemüter.
Nutzlose Zeit auf der Straße verschwendet, nur um noch mehr Zeit verfließen zu lassen. Nach der Ankunft wartet man dann, ohne etwas Echtes zu tun, bis man sich wieder auf den Heimweg machen kann, um in seinen eigenen vier Wänden eine letzte Mahlzeit zu genießen und das letzte bisschen Zeit in eine Röhre zu füttern, bevor man sich zu Bette legt und eine zweite Decke überzieht. Man muss schließlich Schlafen, um sich Auszuruhen, damit man am nächsten Morgen seinen Blick wieder aus dem Fenster richten kann.
Nutzlose Zeit auf der Straße verschwendet, nur um noch mehr Zeit verfließen zu lassen. Nach der Ankunft wartet man dann, ohne etwas Echtes zu tun, bis man sich wieder auf den Heimweg machen kann, um in seinen eigenen vier Wänden eine letzte Mahlzeit zu genießen und das letzte bisschen Zeit in eine Röhre zu füttern, bevor man sich zu Bette legt und eine zweite Decke überzieht. Man muss schließlich Schlafen, um sich Auszuruhen, damit man am nächsten Morgen seinen Blick wieder aus dem Fenster richten kann.
... link (0 Kommentare) ... comment